Schlaf ist Leben!
Hastig drängt Angst in die Seelen,
Wo sie unklug müd' sich halten,
Mechanisch wachen, sich nur quälen,
Dabei Trubgedanken schalten.
Wer heraus will aus dem Kreis,
Der enthalte sich dem Wähnen,
Wende schlafend sich zur Reis'
Und gehorche seinem Gähnen.
Denn der Schlaf klärt Bilder, Boten,
Schiebt hinweg, was furchtaktiv,
Kann träumend Tiefen ausloten,
Befreit uns auch von altem Mief.
So wächst wieder Zuversicht,
Altängste blassen zum Morgen,
Schlaf reißt ein das Strafgericht,
Vertreibt uns gar die letzten Sorgen.
Der Tag geht auf, die Sonne scheint
Und hinter uns Strapazenwellen.
Nichts bleibt noch seelisch beweint,
Wenn Neusinnen darf anschwellen.
Lebenslust, freundlich gestimmt
Will Hiersein im Schlafe erkunden,
Weil der Qualen uns wegnimmt,
Indem Kanten er kann runden.
(c) Hans Hartmut Karg
2021
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