schattenblau
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Manchmal, wenn alle schlafen in der Stadt,
ruft mich die Nacht aus ihren Weiten,
möchte mich mit dunklem Wort begleiten,
so finster, wie sie nie gesprochen hat.
Sie klagt mir ihr schwarzes Unbehagen
und küsst mit müdem Mund als schliefe,
mein Herz zur Mitte ihrer Sehnsuchtstiefe,
als hätte sie noch vieles mir zu sagen.
Es scheint, als wäre sie davon besessen,
auf dem Erdball ganz schattenblau zu liegen,
stumm im Wolkenbett - den Schlaf besiegen,
diese Welt für kurze Zeit zu vergessen.
Sie flüstert geheimnisvolle Dinge,
mal stöhnt sie vom irren Sternenstaub,
was im Sonnenlicht liege - nur Samenraub,
wenn sie nicht wäre - jeder Traum verginge.
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 25.08.2015)
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