Saufroh
Ein Gedicht von
Andreas Hanschke
Wenn wieder ich geboren werd,
dann wohne ich in einem Zoo,
leg das lästige Menschsein ab,
leb primitiv, jedoch Saufroh.
Ich liege auf der faulen Haut,
kann rumschrein, schamfrei kopuliern,
das Fressen liefert man frei Haus,
im Winter muss ich auch nicht friern.
Ein Gitter trennt das Schauobjekt,
doch wo ist draussen, wo ist drin,
es kommt doch auf die Aussicht an
und darin Mensch, liegt dann der Sinn.
Muss nicht mehr für mein täglich Brot,
malochen bis zum Rückenschmerz,
häng rum als Affe hoch im Baum,
das Leben ist ein einzig Scherz.
Schau denen, die sind wie ich war
zu, wie sie sich an mir erfreun,
bis ich in ihren Augen seh,
dass sie ihr'n Lebensstress bereun.
Und bin am Ende ich genervt,
mach ich, was man als Affe tut,
ich lächle und dann werfe ich,
mit Kacka auf die Menschenbrut.
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