Sankt Oculum
Ein Gedicht von
M. Rächter
Im trüb umstrahlten Morgenlicht,
wenn alles ruht, nur einer nicht:
St. Oculum, der Knaben fängt
und allen Eltern Ruten schenkt.
Sein stolzes Ross mit busch’gem Schweif,
das grau umhüllt mit Nebelreif,
treibt er mit schnellem Stock voran
seitdem das Dämmerlicht begann.
Gehüllt in schönste Kleider ein,
so trabt er über Stock und Stein;
in Händen einen Sack so fein,
es passt noch jedes Kind hinein.
Beim Ritte über Dorf und Land
spür’n alle Kinder seine Hand,
die – weil sie seinen Nam‘ nicht kennen –
mit ihrem Licht zum Marktplatz rennen.
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