Samstag im Herbst

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Es dröhnt und tönt gleich nebenan,
im Garten von Frau Biedermann.
Ein Laubbläser dringt an mein Ohr,
der gute Kärcher brüllt im Chor.

Der Rasenmäher obendrein,
ein Samstag kann der Horror sein.
Wenn man so nah zusammenlebt,
wenn Blatt um Blatt vom Baum entschwebt.

Seit acht Uhr, tobt der Terror schon,
beteiligt Vater, Mutter, Sohn.
Und auch die Tochter, hilft heut aus,
bedient den Häcksler, welch ein Graus!

Kein Blatt, die Beete darf bedecken,
getrimmt nun die Ligusterhecken.
Büsche beschnitten, Buchs frisiert.
der Rasen noch mal vertikutiert.

Dann Mittagszeit ein Stündchen Ruh,
ich schließ die müden Äuglein zu.
Schon geht der Lärm von vorne los,
die Kettensäge kreischt famos.

Viel Feuerholz braucht Biedermann,
für den Kamin im Winter dann.
Die Kreissäge wird stolz enthüllt
der Holzstoß sauber aufgefüllt.

Fast achtzehn Uhr, es dunkelt ein
zu Ende nun der Lärm, die Pein?
Noch frisch und schnell den Hof gefegt,
was heute man elektrisch pflegt.

Dann endlich Stille, denk ich mir,
ess´ Abendbrot und trink ein Bier.
Da tönt es laut bei Biedermann,
der Wachhund fängt zu bellen an…

© Hansjürgen Katzer, November 2020

Informationen zum Gedicht: Samstag im Herbst

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08.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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