Rote Brände
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Ich treibe kraftlos. Längst erstickt dies Lebensdrängen.
Kein Fieber spült mehr meine matten Nerven.
Und unsre stark verzerrten Schatten werfen
sich gegen all die Fäden, Stricke
an denen baumelnd die Geschicke
von uns zwei müden Kriegern hängen.
Ich halt‘ es mit den wahren Sehnsuchtstollen,
so sind‘s die Lebensvollen, die mich so berücken,
die gleichfalls nehmen wie bestücken.
und donnernd jeden Gipfel überrollen.
Ich suche jene, die die roten Feuer zünden!
Wie heftig miss ich unsre innren Brände!
Doch nichts, n i c h t s ausgenommen deine Hände
erbringt die Glut, die nötig war uns eng zu binden.
Ich wählte stets die irren Hoffnungswilden.
Nun darb ich ohne dieses Zischen, Brausen,Tosen:
des Wahnsinns Funken, die mich heiß durchschossen.
Die Kraft versiegt. Ich sterbe unter unsren Schilden.
Ich zog, bei Gott, das Schlechteste von all den Losen.
Der Wahrheit Zier… sie wurd umsonst vergossen.
Anouk Ferez
2-2017
0
Das könnte Sie auch interessieren