Ode an den Herbst

Ein Gedicht von Lars Abel
Es rauscht im Wind das bunte Blatt
Beflügelt auf die Erde
Dem Fluge geben Äste statt,
Auf dass es herbstlich werde

Mal dottergelb, mal blutig rot,
Die Zierde jener Wipfel
Und nirgends thront so bunt der Tod,
Als auf des Waldes Gipfel

Wo sonst geht man so farbenfroh,
So anmutsvoll zugrunde
Gesichtslos stirbt man anderswo
Im Sog der letzten Stunde

Dort zwischen Wurzelwerk und Moos
Will es nicht nur so scheinen
Komfort schreibt man hier draußen groß,
Dort zwischen Stock und Steinen

Und wieder rauscht hindurch der Wind,
Da segelt es hernieder
Und Blätter die im Fluge sind,
Verschließen ihre Lider

Im Tode bunt, so ruhen sie
Weithin verweht am Boden
Gewiss hat solche Pracht noch nie
Der Sommer mir geboten

(C) Lars Abel 2024

Musikalische Vertonung siehe:
https://www.facebook.com/100063732450608/videos/1859672111177774

Informationen zum Gedicht: Ode an den Herbst

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02.07.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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