Nur ein Fadenschein

Ein Gedicht von Roman Herberth
Du führst dich selber hinters Licht,
und liebst nur deinen Fadenschein.
Die Wahrheit fällt nicht ins Gewicht,
du hältst nicht viel vom reinen Wein.

Du badest nur in deinem Leid,
und keiner macht dir etwas recht.
Du klagst zu jeder Tageszeit.
Es geht dir immer furchtbar schlecht.

Um dich dreht sich die ganze Welt,
doch laut erklingt dein Wehgeschrei.
Du kriegst nur das, was dir missfällt,
es schrammt kein Kelch an dir vorbei.

Wer dich nicht kennt, der ist gut dran.
Du bist so gut wie nie auf Draht.
Und du stehst niemals deinen Mann,
und oft fehlt dir ein guter Rat.

Du hältst dich selbst für unfehlbar,
es scheitert der, der an dich glaubt,
und deshalb heißt mein Kommentar:
"Du bist viel dümmer als erlaubt."

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Nur ein Fadenschein

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13.06.2015
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