Novemberstille Zeit
Ein Gedicht von
Helga Helnwein
In der novemberstillen Zeit
leergefegt sind die Wege
Spuren von Schatten
in den Schneeweg gegraben
schon atmet die Dunkelheit
im frostklirrenden Schein
Nebelschwaden im grauen Kleid
ziehen über das Land
in der Stube ist es mollig warm
und der Schein der Lampe
wirf eine Lichtsäule zum Horizont empor
draussen rauschen die Bäume
die wie schmale Skelette
zum Himmel aufragen
der Wind wispert und murmelt
von geheimnisvollen Sagen und Leenden
unserer Zeit
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