Novemberblues
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Novemberblues
Novemberblues:
die Stadt versinkt im dichten Nebel,
am Boden kniet die Luft und sehnt sich
nach ein bisschen Sonne.
Das Herbstlaub modert in der Regentonne,
indes diverse Schwaden um die Türme wabern.
Selbst wenn der Smog sich lichtet,
bleibt es grau in grau;
man wünscht sich weiter südlich:
Rom, Neapel, Wien,
oder viel weiter fort,
nach dort,
wohin die Vögel ziehn.
Man packt beschwingt den Koffer
und knüpft zarte Bande
mit diesem oder jenem Kurhotel.
Dann isst man Marzipan und kocht
sich eine Tasse Ingwertee -
und bleibt am Ede doch im eignen Lande.
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