Nomadengleich

Ein Gedicht von Alke Jeskulke
Nomadengleich wandre ich unterm Sternenzelt.
Und bin doch gebunden in der Heimat Welt.
Wurzeln hielten mich fest an ihrem Ort.
Nur meine Seele reiste einst fort
von der Heimat Ufer vertrautem Strand
weit über die Meere, in fernes Land.

Zog hinauf zu unbekannten Höhn,
um nach dem Land jenseits der Berge zu sehn.
Folgte in Tälern der Wässer Lauf,
stieg mit den Wolken zum Himmel auf.
Und jenseits der Schranken der eigenen Zeit
durchwanderte sie die Unendlichkeit.

Voller Unruhe suchte sie ein Ziel
wo am Ende der Reise sie ausruhen will,
wenn einst ermattet der Flügel Schwingen,
die Schwäne ein letztes Lied ihr singen.
Erst heute weiß ich, dass Jahr um Jahr
meine Seele auf dem Weg zur Heimat war.

Nun hat sie zu mir zurückgefunden;
zu den Wurzeln die uns immer verbunden.
Ich öffne ihr unser Heimathaus
sie ruht sich von ihrer Reise aus.
Ich aber schaue zum Sternenzelt
und fühle mich eins mit der ganzen Welt.

Alke Bolte

Informationen zum Gedicht: Nomadengleich

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09.07.2013
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