Niemand blieb allein
Ein Gedicht von
Ralph Bruse
Sie schwamm hinein, ins Abendrot.
Der Sternenhimmel wurde klar.
Was ihr der See in Flammen bot,
sank hin, als wenn es garnicht war.
Sie ließ sich langsam rücklings treiben:
die Sterne funkelnd auf der Haut.
> Warum nicht hier, in Stille, bleiben,
wo niemand sonst zum Himmel schaut...? <
Sie irrte sich - am Ufer stand,
noch jemand, der ganz plötzlich kam.
Er setzt sich schließlich in den Sand,
als er Notiz von ihr auch nahm.
Die Schreckmomente eilten fort.
Nur sie wußten, warum.
Fast dunkel wurde jener Ort
und darinnen blieb es stumm.
Die Lerche sang ihr letztes Lied
und stillte ihren Durst zur Nacht.
Was sonst am Ufer auch geschieht,
wenn nur der Sternenhimmel wacht...
...Das neigt sich in den frühen Morgen:
Da schliefen Zwei entfallen ein
und niemand blieb für sich allein.
© Ralph Bruse
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