Neue Länder

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Die Tage gleichen sich so. Ich versuche klar zu
kommen. So mit Allem. Mit Behinderung. Mit
Krankheit. Mit Einsamkeit. Ich sitze am Com-
puter und spiele so rum. Ich sitze am Fenster
und trinke Tee. Ich gehe Einkaufen. Ich gehe in
Cafes. Und hin und wieder finde ich hinter all
dem etwas. So dieses Denken: "So die Ideen die
Wahrheit werden! Die Sätze nur aus Farben!
Die Bilder nur aus Licht! Die Wege nur aus
Wissen!“ Und ich bin Gut! Und ich bin Schön!
Und ich bin Liebe! Und ich bin alles Leben!

Die Tage gleichen sich so. Ich sitze irgendwo.
Und bin Erinnerung an andere Länder. Und bin
Erinnerung an alte Freunde. Und höre Musik.
Und mache Pläne. Und vergesse so was ist. So
alles mit Rollstuhl. Alles mit Tabletten und
Krankheit. Und lasse es so geschehen das Leben.
Mit Gedanken die mich Berühren. Mit Worten
die Freunde werden. Mit Licht das mich nicht
allein lässt. Und hin und wieder finde ich hinter
all dem etwas. So einen Traum: „Leben wahr
wie ein Spiegel. Tage still wie eine Umarmung.
Wissen, das sich allen Blicken offenbart.

Die Tage gleichen sich so. Irgendwie gebe ich
nicht auf. Irgendwie finde ich immer wieder
Kraft. Irgendwie komme ich immer wieder Klar.
Und hin und wieder gelingt es: „Ein Lied mit
dem ich über allem fliege! Einen Tee mit dem einige
Sekunden vollkommen sind. Eine Stunde die mir
alles Leben erklärt. Einem Lächeln, mit dem ich
wieder die Liebe finde. Und hinter all dem was
verloren ist tanzen ein paar Engel. Und hinter
all dem was ich weiß, entdecke ich neue Wünsche.
Und hinter all dem was ich noch will, betrete
ich neues Leben.

Klaus Lutz

4/2011

Informationen zum Gedicht: Neue Länder

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25.09.2011
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