NEONSCHEIN

Ein Gedicht von DEMON
Der Himmel hatte die Farbe eines toten Fernsehers
Aus lebendigen Bildschirmen wachsen wuchernde Wolkenkratzer,
Deren Schatten sich wirft auf die endlose Nacht
Im Spiegel leerer Fassaden sind die Straßen mit Neon voll gepflastert
Willkommen in Night City, Stadt der verlorenen Träume

Im Neonschein strömen vereinsamte Menschenmassen
Hologramme flüstern von tiefster Sehnsucht
Flackernde Lichter schimmern im Dreck der flimmernden Gassen
Unter Hochglanz Monolithen von Konzernen
Wo die Gefühle im Netz entschwunden sind gibt es kein Verlassen

Auf der Straße herrscht die Gewalt geteilter Klassen
Blaulicht schallt durch das Rotlicht, Puppen versprechen Vergnügen
Frauen verkaufen den Körper, Männer ihre Essenz
Abhängig von blauen Pillen verblutet das Bewusstsein in roten Lügen
Alles vernetzt im System der totalen Kontrolle

So lang synthetisch gefüttert, bis der Geist in der Hülle erblasst,
Die versklavten Augen zucken im Rausch der Impulse
Kalkulierte Maschinen haben Chrom in der Brust, denn das Herz ist zerplatzt
Keine Kunst, keine Gedanken, nur Künstliche Intelligenz
Von Liebe entfremdet wurde die Freiheit dem Teufel in der Matrix vermacht

Freier Wille, eine Illusion
Individuelles Leben ertrinkt im regen Treiben
Momente zerfließen in der Zeit
Verlorener Seelen, wie Tränen die im Regen treiben
Es ist Zeit zu sterben.

- ST 2025

Informationen zum Gedicht: NEONSCHEIN

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12.03.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (DEMON) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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