Nebelflucht
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Noch schläfrig liegt das Tal im Rauch
der dichten Schwaden. Baum und Strauch
umschlingen graue Seidenschleier
und Nebel hauchen Bach wie Weiher
ins morgenklamme Land hinein.
Noch niemand weiß, was dieser Tag
zu spätrer Stunde bringen mag.
Der Haushahn kann kein Frühlicht sehen,
verweigert seine Pflicht zu krähen,
lässt seinen Weckruf Weckruf sein.
Der Fichtenwipfel aber sieht,
wie sich der Vorhang hebt, es zieht
die fahle Decke fliehend weiter.
Der Himmel zeigt sich plötzlich heiter,
das Tal erstrahlt im Sonnenschein.
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