Nebelblicke
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Es fliehen die Nebel nicht, steigen nicht, bleiben
in Obstbäumen hängen, verdüstern den Tag.
Wie schlechtes Gewissen verharren sie, treiben
ihr Spiel mit den Sträuchern im Rotbuchenschlag.
Geheimnisse hüten sie, lassen nur ahnen,
was hinter dem Milchglas sich abspielen kann.
Die Schwaden umziehen in feuchtschweren Bahnen
den allentags märchenhaft finsteren Tann.
Und dennoch – wie alle Natur dies tut – schenken
die wolkigen Luftfahnen Heimeligkeit.
Sie zwingen ans eigene Innre zu denken.
Der Blick auf das Ich wird – nicht abgelenkt – weit.
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