Nachts

Ein Gedicht von I. Kunath
Des Nachts bei kühlem Sternenschein
da glaubte ich zu träumen.
Ich ging allein durch Wald und Feld
und lauschte still den Bäumen.
Es schien als würden weinen sie
in klarer Sternennacht,
bald eine laute Stimme schrie
aus ganzer Leibeskraft.
Schon stimmten alle Bäume
in dieses Klagen ein,
durchdrangen alle Träume
bis in mein Kämmerlein.
Erschaudernd blickte ich hinauf
ins Sternenlicht der Nacht
und plötzlich ward in meinem Herzen
ein Feuer hell entfacht.
Ich glaubt zu spüren, dass der Wind
die Schreie fortgetragen.
Der Tag bricht an, kein Mensch vernimmt
die Schmerzen und die Klagen.


(Ilka Berikhan)
phantasie-garten.com

Informationen zum Gedicht: Nachts

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23.11.2008
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (I. Kunath) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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