Nachruf: Vater

Ein Gedicht von Pfauenfeder
Hast mir das Wort beigebracht, das ich schreibe;
Es schreibt uns fort, ohn' dass ich übertreibe,
Weil ich darin in Demut tief verbleibe,
Der ich dir war und dir jetzt hinterbleibe:

Noch immer Vater muss ich weinen,
Ist's auch schon etwas her,
Und mein du willst vom Himmel meinen,
Ich wein' um dich zu sehr...

Noch immer Vater spür ich dich,
Kein Ding der Welt wiegt auf,
Wie tief die Zeit berührte mich
In meinem Lebenslauf.

Ich weiß du bist nicht wirklich tot,
Denn du riefst an, nachdem du fort
warst,
Mein' Aug' von vielen Tränen rot,
Weil dein Bild wieder in ihm dort
war.

Ich dacht' die Jahr' hätt'n gereicht
Um dich alles zu fragen,
Du bleibst von Sprache unerreicht,
Und ich hätt' viel zu sagen.

Was ich, wenn ich an dich denke,
Eh' ich dies' meine Herz ertränke,
In stiller Rückschau auf dich sage,
Ist was im letzten Vers, ich wage:

Alles hinterließest du mir:
Meine Demut zu dir,
Eine Dankbarkeit mir,
Meine Liebe zu dir,
Deine Liebe - ganz mir.

Informationen zum Gedicht: Nachruf: Vater

157 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
3
22.11.2022
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige