Nach den Feiertagen

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Wenn ich so vor dem Spiegel stehe,
und zigmal meinen Bauch ansehe,
dann stell ich mir besorgt die Frage:
„Sind daran Schuld, die Feiertage ?“

Ich hab doch nicht zu viel gegessen,
hab mich bewegt, nicht rumgesessen,
getrunken hab ich drei Glas Rotwein,
der soll zur Gänsebrust gesund sein.

Ganz langsam, zögerlich und vage,
steig ich auf die Personenwaage,
staune wie ein Honigkuchenpferd,
sehe, wie die Zahl nach oben fährt.

Hämisch lügt sie mir ins Konterfei,
richtig frech, wird nicht mal rot dabei.
Jetzt ist Schluss, ich hab die Nase voll,
diese Skala dort, weckt in mir Groll.

Ich ergreif die Waage kurzerhand,
schlag sie wütend auf den Wannenrand,
mein Gewicht, es interessiert nicht mehr,
ich verzichte auf die Gegenwehr.

Von Pfunde lass ich mich nicht kränken,
drum sag ich laut, was andre denken:
„Lieber vom Essen vorn ´nen “Huckel“,
als vom Arbeiten ´nen Buckel.“

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Nach den Feiertagen

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30.12.2014
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