Mord am Heiligabend

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Es fällt der Schnee in dicken Flocken,
am Weihnachtsmarkt die Bratwürst locken,
es dunkelt schon am Nachmittag,
Weihnachtszeit wie ich sie mag!

Nüsse, Zimt und Mandarinen,
goldner Schmuck in Glasvitrinen,
Weihnachtshektik macht sich breit,
bis zum Fest bleibt nicht viel Zeit!

Und dennoch gibt es da Personen,
die völlig frei von Emotionen,
draußen tönt noch Stille Nacht,
während er ans Werk sich macht!

Das Hemd um seine Muskeln spannt,
das Rundholz in der rechten Hand,
die Linke hält das Opfer fest,
dem es keine Chance mehr lässt.

Ein Schlag von hinten, rücksichtslos,
dem Opfer - völlig ahnungslos,
die Schädeldecke eingeschlagen,
es ging schnell, es gab kein klagen!

Gefühlskalt wie zum Zeitvertreib,
sticht er das Messer in den Leib,
aus dem Bauch quillt nun der Darm,
und der Körper ist noch warm.

Unbeeindruckt und auch stumm,
dreht er dann die Leiche um,
um den immer noch nicht kalten,
Schädel nun total zu spalten.

Mit kaltem Blick, und konzentriert,
hat er die Leiche ganz halbiert,
er legt das Messer aus der Hand,
und wirkt nicht einmal angespannt.

Mit sichtlicher Zufriedenheit,
geniest er dann die Weihnachtszeit,
und die Tat ist längst vergessen,
wenn wir diesen Karpfen essen.

Informationen zum Gedicht: Mord am Heiligabend

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02.11.2015
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