So seh' ich den Himmel werden

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
So seh' ich den Himmel werden

An Weihnachtstagen einen Himmel zu sehen
Wie ich ihn von Kindheit her kannte,
Als Menschen noch auf Begegnung bestehen
Mit Besuchen durch viele Verwandte,

Da haben die Zeiten sich gewaltig geändert:
Gesundheit ist heute das oberste Ziel
Und der Friedensengel, goldfarben gewändert,
Steht einsam bei seinem Glockenspiel.

Ja, heuer wird unser trautes Heim
Ohne Besucher wohl bleiben müssen,
Doch wir bleiben deshalb nicht allein,
Ohne Enkel mit Plätzchen und Nüssen.

Denn am Bildschirm können sie mir zeigen,
Was das Christkind ihnen alles gebracht.
Vier spielen mir mit Posaunen und Geigen
Sogar das Lied von der Heiligen Nacht:

„Vom Himmel hoch, da komm' ich her“
Singen wir dann mit ihnen zusammen.
Selbst wenn das Herz uns ein wenig schwer,
Virtuell sind wir dennoch beisammen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: So seh' ich den Himmel werden

65 mal gelesen
25.12.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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