Moderne Liebe

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Moderne Liebe

Man liebt sich – oder liebt sich nicht,
Lässt gerne alles in der Schwebe,
Denn wo das Wechselbäumchen lebe
Hat doch nichts anderes Gewicht.

Da scheint der Mensch ganz frei,
Er will sich nie einsperren lassen:
Man kann dorthin und darf anfassen,
Getestet wird das Vielerlei.

Da lebt niemand mehr auf Distanz:
Freiwillig' Lust und nicht erzwungen
Sind Körper zur Lende geschwungen –
So liebt man gern den Jugendglanz.

Man trifft sich oft am Wochenende,
Darbt und sehnt wochentags dahin,
Denn unbewegt bleibt kurz die Lende,
Spart zärtlich auf den Lustgewinn.

Umarmungen geraten länger
Und intensiver reift das Spiel:
Gemeinschaft bedeutet allen viel,
Erlebt dort sogar die Draufgänger.

Zum Abschied muss man leider auch
Sich von den Spielereien trennen
Die Fahrt im Auto auf sich nehmen,
Doch Wiederholung wird zum Brauch.

Man weiß, dass man in seiner Treue
Auf Dauer dennoch Liebe findet,
Sich weiter in der Sehnsucht windet,
Denn die Umarmung sucht das Neue.

So bricht der Mensch dort gerne auf,
Sucht immerzu nach neuen Reizen
Und will mit keinem Glück je geizen,
Bereichert's doch den Lebenslauf.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Moderne Liebe

133 mal gelesen
12.03.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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