Mein liber Herr Leerer
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Härzlichen Dang für iren Brief,
in däm sie mir offen sagen,
mein Soon der had ein ages Tief,
sein deutsch is nich zu erdragen.
Dazu kan ich nur andworden,
deutsch fil ihm schon imer schwär,
er hads nich so mid Haubtworden.
un Tuworde mag er nich sär.
Ich sach imer, imer wider,
mein liber Junge les und schreib,
deine wilden Hibhoblider,
sin nur ferrügder Zeidverdreib.
Auch ich waar mal inner Schule,
hab imer fleissich deutsch gelernd,
un mid deiner Mudder Jule,
ligd unsre Fiehzuchd foll in Drend.
Mein liber Leerer Immaugen,
ich gäb ienen heud mein Word,
mid mein Soon wärd ich jätz paugen,
teglich drei Stunden, hir for Ord.
Rechdschreibung sol er nuun lärnen,
ich fersprächs, ich lärns dem Kleinen,
doch jätz mus ich mich endfärnen,
mus schnäll hin zu meinen Schweinen.
Hochachdungsfoll
der Fader fom Soon
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