Mein Freund, der Flaum

Ein Gedicht von Micha Schneider
Bin gerade sechzehn Jahre,
nicht sehr groß, hab’ rote Haare.
Und am Kinn – man glaubt es kaum –
wächst seit März ein roter Flaum.

Jeden Tag wächst etwas mehr,
doch bedauere ich sehr,
daß mein Bärtchen sprießt nur rötlich –
roter Flaum, das ist doch tödlich!

Eigentlich ist Flaum sehr schön!
Und ein Junge von sechzehn
freut sich über ersten Flaum –
über roten aber kaum.

Hohn und Spott ertrage ich,
aber es ist fürchterlich,
wenn die meisten lästern noch:
„Du siehst aus wie der Van Gogh!“

Deshalb klingt mein Lied auch traurig
und die Melodie ist schaurig:
„Mein Freund, der Flaum, ist rot –
er wächst mir leider bis zum Tod!“

© Micha Schneider

Informationen zum Gedicht: Mein Freund, der Flaum

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16.05.2017
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