Mauern der Unmenschlichkeit

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Schritt für Schritt verlierst du dich! Unermüdlich durchbohrt dein drohender Berg die Seelen - die Sicht der Dinge! Du gierige Bestie in scheinheilig-weiß, siehst du nicht die Tränen, der Existenzlosigkeit? Herzlos frisst du dich durch die Stadt!

Streng Bewachte, umgeben von Kameras - lebenslänglich, mit den Augen des Todes - Wut aushungernd, zwischen Schießbefehl, Minenfelder und Stacheldraht lebt unnahbar, dein vorgetäuschter Friede! Grenzen ein - vertreiben heimatlose Gedanken, die auswandern, ohne das Land zu verlassen.

Bewaffnet bietest du Schutz! Unbarmherzig erschlägt dein Puls, fordernd - Blut und Schweiß. Flucht, eingeborene Lebensfreude, Selbstbestimmungsrecht der Völker – verhindert durch deine Abgründe – eisig kalt! Du weißt, niemand wandert aus, der sich nicht selbst verlassen hat!

Hinter heuchlerischem System wirkst du sicher, in massiver Abwehr gegen jeden Eindringling. Liebst Unterwerfungsgesten und Nichteinmischung – widerspruchslos diktierst du Geschichte, zwängst gekonnt Mensch und Hoffnung in die Enge, direkt in die Schatten von Mangel und Isolation!

Unnachgiebige Wächter blockieren die Lebensstraßen - du überhörst die Klagen der Generationen! Dein Anfang ist das Ende - du beginnst in der progressiven Defensive, in hohler Wand, im rücksichtslosen Hinterhalt, in der Bedeutungslosigkeit! Starr und unbeweglich trägt dein schwarzer Name eine Botschaft: „Angst in alle Lande!“




© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 01.10.2015)

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Informationen zum Gedicht: Mauern der Unmenschlichkeit

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01.10.2015
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