Mann im Mond

Ein Gedicht von Jörg Stahlschmidt
Er zählt das Gold im Sonnenstrahl.
Der Fluss spielt leise unser Lied.
Vom Ufer kann ich ihn noch sehen,
bis er im Wellenschlag entflieht.

Der Fisch fühlt meine Traurigkeit
und springt hinein ins Spiegelbild.
Das Wasser schlägt er auf zum Grund,
ich hab es wieder aufgefüllt.

Im Wasser spielt der kleine Fisch,
laut fragen hab ich nicht gewagt.
Er liest aus meinem stummen Blick
und hat kein Wort zu mir gesagt.

Wer schläft im Sternenzelt für mich
und fängt den Himmelsdrachen!
Der Mann im Mond hat kein Gesicht
und lässt mich nicht erwachen.

Die Sonne saugt das Wasser auf.
Ein Zeichen soll die Antwort sein.
Der Kindertraum ist fortgespült,
er ließ zurück nur Sand und Stein.

Der Fluss entreißt mich aus dem Schlaf.
Die Welle klagt noch ein Gebet.
Ich such verzweifelt nach dem Fisch
und weiß, dass keine Chance besteht.

Am Ufer bleib ich nun allein.
Die Sonne trinkt im Fluss sich satt.
Das Wasser schlag ich auf zum Grund,
der Mann im Mond streicht alles glatt.

Wer schläft im Sternenzelt für mich
und fängt den Himmelsdrachen!
Der Mann im Mond hat kein Gesicht
und lässt mich nicht erwachen.

Informationen zum Gedicht: Mann im Mond

103 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
30.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jörg Stahlschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige