Man hetzt sich ab
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man hetzt sich ab von früh bis spät.
Vom Laufen wund sind unsre Zehen.
Man wird, verflixt und zugenäht,
uns täglich durch die Mangel drehen.
Gehörig steht man unter Stress,
nicht nur in der Montagehalle.
Man funkt umsonst ein SOS.
Man sitzt in einer Mausefalle.
Es dreht sich unser Hamsterrad.
Man kann ihm leider nicht entrinnen.
Und manchmal ist man in der Tat
trotz aller Klugheit nicht bei Sinnen.
Nichts Gutes hat man mit uns vor.
Noch wird man es mit Fassung tragen.
Bald platzt dem kleinen Mann im Ohr
vor lauter Wut sein enger Kragen.
Man setzt sich selber unter Strom.
Mit Energie wird man nicht geizen.
Man jagt sein eigenes Phantom,
um ihm dann kräftig einzuheizen.
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