Märchen leben
Ich war
der Schmetterling , das scheue Reh,
mal Elfe und auch holde Fee,
war Gemse auf dem hohen Berg,
als Nixe lebt‘ ich und als Zwerg,
erhob als Adler mich zum Flug,
war Wind, der Wünsche mit sich trug,
die Zauberin auf ihrem Schloss,
der Regen, der die Blumen goss.
Prinzessin auf der Erbse gar
und kämmte mir mein langes Haar,
als ich Rapunzels Namen trug.
Ich war das Kind mit Tränenkrug,
Als Einhorn lief im Schneegewand
ich durch das helle Märchenland,
die Zauberkleider trug ich all,
als Aschenputtel auf dem Ball.
Ich strickte Hemden, völlig stumm
und warf sie dann den Raben um,
ich spottete den Drosselbart,
das Leben strafte mich dann hart.
Ich war der Sand am großen Meer,
die Wellen trugen mich umher
als weiße Gischt. Dann war ich Stern.
Den Mann im Mond betört' ich gern.
Als Sonne, hoch am Himmelszelt,
gab Wärme ich der ganzen Welt.
Ich war der Nebel in der Nacht,
als Donner hab ich laut gekracht.
Ich lebte alles, was ich las,
sah durch die Leben, wie durch Glas.
Nichts ist mir jemals zu entfernt,
weil ich das Träumen nie verlernt.
floravonbistram1971
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