Loblied der Kartoffel

Ein Gedicht von Ewald Patz
In längst vergang'ner Zeiten,
Gab es oft Hungersnot -
Man konnte nur bereiten:
Den Kohl und auch noch Brot.

Man baute an Getreide
Und Kohl auf jedes Feld;
Man konnte davon leben,
Ob mit ob ohne Geld.

Doch in extremen Jahren,
Da war'n die Ernten schlecht,
Das Sähen war vergeblich -
Die Welt ist nicht gerecht.

Doch dann kam die Kartoffel
Aus einem fernen Land -
Ein großer Preußenkönig
Hat ihren Wert erkannt.

Um sie bekannt zu machen,
Ersann er eine List;
Er ließ das Feld bewachen,
Weil es so kostbar ist.

Die Bauern,diese schlauen,
Die wurden aufmerksam ,
Sie fingen an zu klauen
Und pflanzten selber an.

So kamen zum Getreide
Sehr bald Kartoffel zu,
Und vor den Hungersnöten,
Hatte man endlich Ruh'.

Man kann sie zubereiten,
Im Wasser oder Glut -
Es ist nicht zu bestreiten:
Sie schmecken auch sehr gut.

Es sei dem Preußenkönig
Ein großer Dank gesagt,
Der mit Betrug (ein Wenig)
Und List es hat gewagt:

Die Bauern zu bewegen
Kartoffeln anzubaue'n.
Sie sind ein wahrer Seegen
Und herrlich anzuschau'n.

Der letzte Vers ist nicht von mir,
Ich setze ihn zum Schluss,
Denn diese Zeilen die schrieb hier
Matthias Claudius:

Wie rötlich die Kartoffeln sind
Und weiß wie Alabaster,
Sind sie für Mann und Weib und Kind
Ein rechtes Magenpflaster.

Informationen zum Gedicht: Loblied der Kartoffel

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06.03.2017
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