Liebe(sleid)

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Der Abgebrühte

Mit seinem fröhlichen Gemüt
er umwerfenden Charme versprüht,
er ist von adligem Geblüt
besitzt ein Schloss und ein Gestüt,
doch seine Jugend ist verblüht
und seine Leidenschaft verglüht,
seit Langem er Lustverlust spürt,
doch dies ihn seelisch nicht berührt,
denn er ist ganz schön abgebrüht.

-2-
Schicksalsschlag

Er ist auf seine Geliebte stolz,
raspelt bei ihrem Anblick Süßholz
fällt vor ihr demütig auf die Knie,
hat Tag und Nacht nur Augen für sie.

Er vergöttert sie ohne Ende
faltet wie zum Gebet die Hände,
fleht sie innig um ihre Hand an,
weil er ohne sie nicht leben kann.

Sie jedoch schenkt nem andren ihr Herz,
schwebt mit dem Geliebten himmelwärts
nun ist sie für ihn unerreichbar,
sein Los ist für ihn mehr als furchtbar.

-3-
Liebeskiller "Schamangst"

Der Hannes ist ihr zugeneigt,
ihr Stimmungsbarometer steigt
und bis in den Hals schlägt ihr Herz,
Röte breitet sich aus kopfwärts.

Verlegen senkt sie ihren Blick,
fühlt sich plötzlich viel zu dick
die Freude weicht dem Schamgefühl,
um,s bange Herz wird,s ihr kühl.

Sie zeigt ihm die kalte Schulter
und klappt ihr Visier herunter,
er fühlt sich von ihr abgelehnt,
obwohl sie sich nach ihm so sehnt.

Hannes spürt die Doppelbotschaft,
die Irritation verschafft
sie fühlt sich von ihm abgelehnt,
obwohl er sich nach ihr sehnt.

Beide wirken in sich gekehrt,
ihr Selbstwertgefühl ist versehrt
sie fühlen sich so ungeliebt,
dass keiner dem andren vergibt.

Informationen zum Gedicht: Liebe(sleid)

49 mal gelesen
04.11.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige