Leben und Tod
Ein Gedicht von
Lars Abel
Durchs Leben galoppieren wir,
wir ach so regen Menschen.
Der Alte spielt auf dem Klavier
auch noch mit achtzig Lenzen.
Der Junge kickt, trinkt maßlos Bier
und laut solls´ um ihn bleiben,
das Mädel schminkt sich, über Zier
hinaus muss sie es treiben.
Wir lärmen, poltern, leben wild,
nie soll der Fluss versiegen
und in den Pausen wird „gechillt“
selbst Worte sich verbiegen!
Bin ich allein, so ruhe ich,
das Leben hat kein Ende,
doch sehe ich im Spiegel mich,
gewahr´ ich jäh die Wende.
Ich sehe Falten, lichtes Haar,
der Augen Glanz sich lichtet,
und hinter mir, Gevatter Tod
nur lächelnd bei- mir pflichtet.
Die Sense blitzt, fährt mir durchs´ Herz,
mein Blut wird warm vergossen.
Ich denk´: Hätt´ ich im Leben nur
die Ruhe mehr genossen...
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