Leben ab 40

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
….Die Zeit verkrümelt sich im Flug.
Es scheint beinahe wie Betrug:
Erst schwebt er noch von Jahr zu Jahr
und wird des Tempos kaum gewahr.
Dann nimmt das Tempo weiter zu.
Ist`s Sinnestäuschung? Ist es Schmu?
Er hat und nimmt sich keine Pause
im täglichen Berufsgesause,
weil ständig eine Stimme schreit:
Denk an die Zeit… die Zeit… die Zeit.
….Jetzt ist er weder jung noch alt,
im besten Mittelalter halt.
Weit ist er durch die Welt gestreift,
er ist erfahren und gereift,
hat sich zuweilen wohl verzettelt,
doch irgendwie durchaus gesettelt.
Er ist vielleicht ganzen im Land
weithin beliebt und anerkannt
und hat in vielen neuen Runden
den Lebensweg herausgefunden,
den er, von anderen begleitet,
entschlossen-mutig vorwärtsschreitet.
….Doch öfters geht ihm durch den Sinn:
Stimmt wohl die Richtung? Wo geht`s hin?
Das halbe Leben ist herum.
Was zählt in dem Panoptikum?
Was gilt? Was will ich gelten lassen?
Was soll ich lieben, muss ich hassen?
Nicht überallhin viele Schritte,
nein, lieber konsequent zur Mitte!
Ich muss mich besser konzentrieren,
um mich nicht selber zu verlieren.
Zu kostbar ist die kurze Zeit
für Tändelei und Nichtigkeit.
….Dein Leben mög in allen Ehren
noch weitere Jahrzehnte währen.
Gesundheit wünsch ich Dir und Kraft
auf Deiner Lebenswanderschaft.
Silesio

Informationen zum Gedicht: Leben ab 40

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13.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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