Lässt sich denn so die Welt verändern?

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Schaut auf das Elend dieser Welt
Ein Spruch, ein Text zu jeder Not.
Wir klicken an, was uns gefällt.
Dies ist schon unser täglich Brot.

Teile Dies, lass es uns machen.
Klick auf Jenes, aus Protest.
Denen vergeht schon bald das Lachen.
Das wird ein schönes Meinungsfest.

Wir liken, teilen, posten, trutzen
unseren Frust und Ärger raus.
Und glauben dann, es wird was nutzen.
Doch interessiert es keine Maus.

Ob wir nun tausend Likes erreichen,
uns die Finger blutig schreiben.
Das Elend wird dadurch nicht weichen
es lässt sich damit nicht vermeiden.

Wir glauben stolz, wir sind jetzt wer
wenn wir so manchen Text verfassen.
Revolutionär sein ist nicht schwer
man muss nicht mal das Haus verlassen.

Mit vielen Klicks so glauben wir
können wir die Erde kitten.
Doch glaub ich,
man braucht mehr dafür,
als einmal auf „gefällt mir“ klicken

Mit mimimi die Welt ist schlecht
jammern wir und klagen an.
sind voller Groll und selbstgerecht
doch so ändern wir nichts daran.

Wir werden weiter Sprüche klicken.
Viele Texte weiterleiten.
Selbstzufrieden dazu nicken,
und hoffen so auf bessere Zeiten.

© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Lässt sich denn so die Welt verändern?

310 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
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07.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Jörchel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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