(Kopf) Karussell

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- In der Jugend -

In jungen Jahren fuhr sie gern Karussell,
vor Vergnügen klang ihr Lachen glockenhell,
dafür gab sie viel Geld auf Jahrmärkten aus,
warf es mit vollen Händen zum Fenster raus,
konnte von Karussells nicht genug kriegen,
wollt immer höher in den Himmel fliegen
und sich an der Geschwindigkeit berauschen,
dabei dem Zischen des Fahrtwindes lauschen,
genoss Drehschwindel über alle Maßen,
die Freunde oft mit ihr zusammensaßen
in Karussells der verschiedensten Bauart,
egal in welchem - rasant war jede Fahrt -
im Kopf geriet durcheinander der Kompass,
Schwindelgefühl war für sie ein Riesenspaß.

- Im Alter -

Inzwischen macht ihr das Alter zu schaffen,
auch, dass Leute sie neugierig angaffen
wann immer sie unter Drehschwindel leidet,
manch einer sich an ihrem Zustand weidet,
wenn ihr übel, schummrig wird, schwarz vor Augen,
gern würd sie sich mit den Füßen festsaugen
am Boden - für festen und stabilen Stand,
sie bräuchte eine unterstützende Hand,
bevor sie taumelnd das Gleichgewicht verliert,
beim Drehschwindel ihr hin und wieder passiert,
dass Fallangst sie befällt, sie erbrechen muss,
Kofkarussell bereitet ihr nur Verdruss,
indes kostet sie dieses "Feeling" kein Geld,
doch vom Karussellfahren sie nichts mehr hält.

Informationen zum Gedicht: (Kopf) Karussell

35 mal gelesen
29.06.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
Anzeige