Kindheit

Ein Gedicht von Rudolf Fricke
KINDHEITSERINNERUNG

Wie Reichtum war uns Zeit
In Kindertagen einst gegeben.
Sie blieb in jeder Weile,
die ein Augenblick uns schuf
und wartend ohne Eile
die Zeit als fühlender Begleiter
zum Verweilen uns aufruft.

In jedem Schauen, Staunen
Und Begegnen erlebten wir,
Wie sich die Welt
zu uns gesellt
Und ihr Geheimnis
in unser Herz gestellt.

Verzaubert von dem Geheimnis
Aus unseren Kindertagen,
treibt uns die Sehnsucht heute um
nach jener trostreichen Welt,
die so wohlwollend
unsere Sinne hat erhellt.

Doch unser Suchen
Verliert sich in Momentaufnahmen,
die nur Bild für Bild sich stellen,
und Bild für Bild nur den Moment erhellen,
sich nicht mehr zu einem Ganzen fügen
und unserem Sehnen nicht genügen.


Vereinsamt
und von großen Fernen überladen,
die unser kindliches Sehnen überragen
sehnen wir uns jetzt nach
jenen langen Sommer Sonnentagen,
den warmen Sommer-Regenschauern,
die immer noch mit ihrer Frische
in unseren Sinnen dauern.

So suchen wir insgeheim im Alltag
was erinnernd uns berührt
und in vertraute Welten uns entführt.



Rudolf im Mai 2003

Informationen zum Gedicht: Kindheit

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14.01.2014
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