Kinder holen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kinder holen

Es ist ja so leicht dahergesagt:
„Holen wir doch die Flüchtlingskinder
von den griechischen Inseln hierher!“

Ja, gut fühlt sich das an!

Jedoch:

Sind sie erst bei uns
und erziehen wir sie nach unseren Werten
der Nächstenliebe, der Freiheit und der Toleranz,
wird man uns unzulässige Missionierung vorwerfen.

Wenn die Kinder ohne Eltern
bei uns in Einrichtungen und Schulen
nach unseren Vorstellungen aufgezogen werden,
stände gleich überall der laute Vorwurf im Raume,
durch unsere weitergehende Überalterung in Europa
brauchen wir zur Erhaltung von Arbeits- und Wirtschaftskraft
und zum Bestand der Gesellschaften die Jugend von außen.

Holten wir die Eltern und Geschwister nach,
könnte unser Wohlstand nach unten kippen,
wenn kein arbeitsethisches Fundament mitkommt
und die schwelenden Konflikte aus den Herkunftsländern
nur in die Friedensregionen Europas importiert würden.

Klassisches Dilemma!


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Kinder holen

113 mal gelesen
28.12.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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