Keine Tränen mehr

Ein Gedicht von Kerstin Mayer
Die Nacht hat viele dunkle Stunden,
der Mensch ist einsam und allein.
Ich schau auf alle meine Wunden,
und weiß, es sollte anders sein.

In mir ist eine tiefe Schwere,
ein Fels, der auf dem Herzen liegt.
Ich spür die übergroße Leere,
die Tränen sind schon längst versiegt.

Es fließt der Wein durch meine Kehle,
bin langsam von der Welt entrückt.
Es liegt ein Fleck auf meiner Seele,
der mich ganz still und leis erdrückt.

Ich kann nicht lachen, kann nicht weinen,
ich hab mich von mir selbst entfernt.
Ich seh die Sonne nicht mehr scheinen,
ich hab das glücklich sein verlernt.

Es regnen Rosen auf mich nieder,
ich lieg in einem Dornenmeer.
Ich schreie lautlos, immer wieder,
doch meine Augen bleiben leer.

Ich fange langsam an zu schweben,
ein Sog, der mich gefangen hält.
Ich gleite in ein neues Leben,
weit weg von allem Schmerz der Welt.


© Kerstin Mayer 2022

Informationen zum Gedicht: Keine Tränen mehr

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21.07.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kerstin Mayer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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