Kein Waisenknabe

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Unschuld ist kein Waisenknabe.
Sie hat es faustdick hinterm Ohr.
Sie klagt, sie sei ein Unglücksrabe,
doch das kommt äußerst selten vor.

Ihr größtes Hobby ist zu baden,
obwohl sie gar nicht schwimmen kann,
zwangsläufig führt es dann zum Schaden,
das kommt natürlich nicht gut an an.

Sie wird es sich zwar übel nehmen.
Vergebens ist ein guter Rat.
Sie sollte sich deswegen schämen,
denn täglich gönnt sie sich ein Bad.

Die Unschuld meint, sie sei geduldig,
denn sie krümmt nie ein graues Haar.
Wie dem auch sei, sie ist nie schuldig,
das nehmen andre anders wahr.

Informationen zum Gedicht: Kein Waisenknabe

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11.11.2014
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