Karfreitag

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Karfreitag

©Hans Hartmut Karg
2017

Im hohen Norden kriecht jetzt
der Dämmerschein langsam
über die Wälder.
Es ist noch mächtig kalt da.
Auch bei uns ist es kalt.

Es kam der Tod des Menschensohnes
über uns, um leidend auszumerzen,
was wir sündig angesammelt haben.
Das ist die Karfreitagsnot:
Geißeln, peinigen, schlagen, verletzen, töten.

Und doch:
Zum Lutherjubiläumsjahr müssen wir bedenken,
dass nur und allein des Gottessohnes Liebe
unseren Hoffnungsglauben trägt,
mit dem der Tod überwunden wird,
Sünde und Sünden getilgt werden,
so dass wir Gläubigen am Jüngsten Tag
an der Seite des Vaters sitzen dürfen.

Erinnerte uns nicht Julia Fischer heute
mit der Bach-Partita Violine Solo
an diese unsere Lebenshoffnung?

Am Nordkap wird der Polartag
wieder Sonnenschein verkünden,
rund um den Tag, die Nacht, die Uhr –
nach den Oster- und Pfingsttagen.

*

Informationen zum Gedicht: Karfreitag

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14.04.2017
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