Käthe, Grete und Margarete zu Besuch (II)

Ein Gedicht von Hihö
(Einreimer)

Der HERR erhörte die Gebete
der einsamen Henriette!
Die gab sogleich ‘ne Gartenfete
für Margarete, für die Käthe
und für die schöne Grete.
*
Als Henry, was er sonst nie täte,
aus dem Fenster spähte,
sah er zuerst die Käthe
und neben ihr die schöne Grete
eingehakt bei Margarete.
„Ach welch eine Frau, die Grete!
Wenn der Wind nur etwas stärker wehte“
so dacht’ bei sich der Freund von Henriette
als er sich weg vom Fenster drehte.
Schnell begrüßte er die Käthe,
sodann die Margarete,
doch viel, zu inniglich die schöne Grete.
„Viel zu dicht“, empfand die Henriette,
und schaltete sogleich auf etepetete,
ja, gab sich gar als Aufgeblähte.
Da endete schnell Henrys Einstandsfete
Und siehe da: Der schönen Grete
gefiel ’s, wenn Henry seine Brust aufblähte!
So sehr; daß es ihr gar die Augen drehte.
So legte man die schöne Grete
rasch auf ein nahes Blumenbeete,
wo Henry sich nun, was sich ja anböte,
von Mund zu Mund mit ihr verknöte
und ihre Brust ein wenig knete.
Wer da wohl etwas einzuwenden hätte?
Jetzt aber schrie die Henriette:
„Wenn ich euch doch nie geladen hätte!
Scher dich zum Teufel Margarete!
Haut alle ab! Auch du – du blöde Käthe!
Verschwinde Henry! Samt der Grete!“
(dieser Schlampe, dieser Kröte!)
*
Ein Jährchen später
erntete Grete, was Henry säte.
... Und Grete gedachte still der Fete!
Das neue Erdenkind heißt: Henriette


Copyright © da Hihö
2013

Informationen zum Gedicht: Käthe, Grete und Margarete zu Besuch (II)

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03.10.2023
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