Kämpfe

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kämpfe

©Hans Hartmut Karg
2017

Am Morgen schon der Eiertanz,
Wenn jeder in den Kocher schaut,
Dass er viel hat – und möglichst ganz –
Und niemand ihm die Eier klaut.

Ein Bus ist gestern angekommen,
Hat wieder neuen Schwung gebracht.
Jetzt hat man sich alles genommen
Und aufgeladen, dass es kracht.

Hotelgäste zieh'n sich zurück,
Denn überrollt will keiner werden
Von einem sauren Geierblick
Und von Germaniens Reiseherden.

Man futtert und erzählt den Andern,
Dass Hüftgold eine schrecklich' Plage.
Doch denkt man gar nicht an ein Wandern
Und führt nur fort die Endlosklage.

Zu wenig meint mancher zu kriegen,
Die Morgentheke ist fast leer.
Doch muss man schließlich ja besiegen
Den Nachbarn, der schon schleicht daher.

Und erst am Abend tobt der Kampf,
Denn Halbpension bringt leere Mägen.
Man lädt gut auf, hat ja Kohldampf,
Wo chancenlos die Langsam-Trägen.

So wird der Mensch zum Menschenwolf
Und alle Vornehmheit verschwindet.
Da spielt der Edle lieber Golf,
Wenn sich die nächste Buslast kündet.

*

Informationen zum Gedicht: Kämpfe

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14.06.2017
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