Jung und schön

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Jung und schön

Da sitzen, schwarz gekleidet in Rüdesheim
Zwei Frauen und trinken ihren Rieslingwein:
Die eine isst Eis mit Schokoladenschleim,
Die zweite lädt zum Käsescheiterhaufen ein.

Sie schauen noch aus, als wär'n sie Studenten,
Haben verbal wirklich Interessantes zu senden:
Als wir mit Fragen uns ihnen näher zuwenden
Lassen sie es zu, Neugier zu verschwenden.

Krankenschwester die Eine, Designerin die Zweite,
Jede hat drei Kinder, auf dass Leben Freude bereite.
Die Männer daheim, davon geben sie nichts preis,
Sie befinden sich ja auf angenehmer Auszeitreis'...

Jung und schön sitzen sie uns so gegenüber,
Vielleicht wären sie allein und hätten es lieber,
Dass man sich für sie weniger interessiert,
Entspannungssuche hat sie hierher geführt.

Auf der anderen Seite tut's ihnen gut,
Dass ein altes Ehepaar ergreift den Mut,
Sie auszufragen bei köstlichem Weine,
Dann ist man auch jung nicht mehr so alleine...

So stärken wir sie denn BEIDE in ihrem Entschluss,
Dass man das Leben als kostbar annehmen muss.
Schließlich sei ihr Wirken doch von Erfolg gekrönt
Und sie mit ihren feinen Lebensidealen versöhnt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Jung und schön

111 mal gelesen
29.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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