Ja, ich bin...

Ein Gedicht von Lexy Huber
  

             1. Kapitel         

 

Ich bin ein Model, für meine Selfies.
Ich bin eine Schauspielerin, jeden Tag in der Schule.
Ich bin eine Heulsuse, jeden Abend in meinem Bett.
Ich bin eine Autorin, um meine Gefühle zu verarbeiten.
Ich bin eine Nachmacherin, weil ich die selben Interessen habe.
Ich bin eine Außenseiterin, weil mich keiner akzeptiert.

Ja, ich habe einige Fehler in meinem Leben gemacht. Aber ist es wirklich einer, dass ich ICH bin?! 

Ja, ich bin das kleine, pummelige Mädchen.
Ja, ich bin schüchtern.
Ja, ich kann meine Meinung nicht offen sagen.
Ja, ich bin nicht in allem gut.
Ja, ich habe kein Selbstvertrauen.
Ja, Ich hasse meinen Körper.
Ja, ich bin eine Mitläuferin.
Ja, ich habe Freunde, die ich nur aus sozialen Netzwerken kenne...

Aber wisst ihr was?! DAS sind wenigstens richtige Freunde! Von ihnen werde ich so akzeptiert wie ich bin! Egal wie ich aussehe, wie intelligent oder wie verrückt ich bin. Egal was ich für Interessen habe oder was ich mache. Sie stehen hinter mir und unterstützen mich bei meinen Zielen. 
Natürlich habe ich auch in der Schule Leute die mich kennen, die für mich da sind. Aber leider vermitteln sie mir das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit nicht immer. Sie haben andere Freunde, mit denen sie etwas unternehmen oder mit denen sie reden können. Dass sie mich dabei behandeln wie eine Außenseiterin scheint sie nicht zu stören. Als Freundin sehen sie mich schon gar nicht mehr an. Ich bin für sie eher das Mädchen, das macht was man ihr sagt, weil sie zu feige ist ihnen ihre Meinung zu sagen...und das nur, weil ich genau weiß, dass das sonst das Aus unserer "Freundschaft" heißen kann.
Dass sie mich damit zerstören, meinen Stolz und mein Selbstvertrauen kaputt machen, nehmen sie nicht mal wahr. Sie merken nicht, wie ich in der Schule oft mit den Tränen kämpfe.

Für sie bin ich das uncoole Mädchen, dass ihnen immer hinterherläuft und in ihrer Nähe sein will, weil sie sonst niemanden hat. Wahrscheinlich haben sie recht damit. Ich bin ein armseliges Mädchen. Keine Freunde. Keine Perspektive. Keinen Kontakt zu Jungs. Kein Alkohol. Keine Partys. Keinen Spaß!

Aber ich werde trotzdem immer hinter ihnen stehen. Und eines Tages, wenn es ihnen schlecht geht und SIE niemanden mehr haben...werden sie sich umdrehen und ihre Augen öffnen und sehen, dass ich da bin. Eine Schulter zum Anlehnen. Jemand, mit dem sie über alles reden können, ohne dass sie jemand dafür verurteilt. 
Sie werden sehen, dass ich, trotz allem was sie zerstört haben, IMMER da bin, wenn sie mich brauchen.

Denn das ist wahre Freundschaft, die sie eigentlich nicht verdient haben...für sie gibt es nur ihre beste Freundin. Alle anderen sind egal.

Informationen zum Gedicht: Ja, ich bin...

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09.01.2017
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