In flagranti

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
In flagranti

Er redete von schlanker Küche,
War gegen Genüsse und Gerüche,
Gab sich gar als Apostel aus,
Dem jedes Quantum Fett ein Graus.

Bewundert von eigener Frau
War er noch immer eine Schau,
Zwar leicht beleibt, doch sehr beweglich
Und auch mit Charme nicht ganz alltäglich.

Dann erhielt sein Blick 'nen Knacks,
Als heimlich er aß zu viel Lachs,
Den sie im Keller deponiert,
Damit er dazu nicht verführt.

„Warum isst Du so nebenbei
Den fetten Lachs und Vielerlei?
Willst Du nicht schlank sein, so wie ich?
Das muss nicht sein – ich liebe Dich!“

„Liebste, ich bin doch nur ein Mann,
Der sich selten kasteien kann.
Würd' ich alles offen genießen,
Könnte es Dich vielleicht verdrießen...!“


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: In flagranti

59 mal gelesen
30.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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