In dieser toten Stadt ohne Himmel
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
In dieser toten Stadt ohne Himmel
drückt schwer mich das Grau und der Winter nagt
mit frostspitzen Zähnen an meiner Seele
– ich sterb jede Nacht, doch wenn es tagt,
so schwimme ich wieder in rauen Fluten
treibe im trüben Strom durch die Gassen,
um dann zwischen all den fahlen Gesichtern
einen Blick aus dunklen Augen zu fassen.
In diesem Moment vermag ich zu leben,
atme dein Lachen, trage dein Bild gar weit
in meine tristen, grauen Tage hinein,
deren arger Bann gebrochen ist seit
dein Blick mich erstmals in Farben tauchte
und dein Name – gleich einem Zauberwort –
nun schützend auf meinen Lippen liegt,
seit deine Stimme jenen verwaisten Ort
in meiner Brust mit Licht und Wärme füllte
und ich durch dies Wunder von deiner Hand
jenem eiskalten Strom entrissen wurde
und mein erstarrtes Herz das deine fand.
© Anouk Ferez 11/2014
Das könnte Sie auch interessieren