Im Zaubergarten der Oma

Ein Gedicht von Pawel Markiewicz
In dem schönen Garten
habe ich meine Träume befreit,
auf dass sie bis hin zum Himmel
hinüber fliegen.
Und ich bleibe allein
wie mein zerstückeltes Herz,
bezaubert von den Bäumen.
So grün wie die
Zaubersteinwonne von Island
ist schon der Garten von der Oma.
Im Garten hat jemand sein Leben
verbracht und ließ die schönsten Vögel
grenzenlos herrlich singen.
Mein Frühsommertraum wird erst mit
neuem Sommervögelerwachen wieder
versilbert und verzaubert sein.
Im Garten habe ich vielerlei Märchen
neuerdings erfunden,
die in mir im Innern leben
und die meine
versteinerten Traumnebenwege mit Gold
an jedem Gartentraumstag schmücken.
Der Garten ist voll von
den Bäumen,
die derart magievoll,
dass nur ein Zwergchen aus den rosaroten
Märchenwelten sie verspüren kann.
Ich habe seine Schritte im Morgenwind
und in Baumglückstränen
bei der klugen
Abendeulenluftstimmung gehört.
Das Zwergchen mag bestens
diesen Garten,
den er seinem Freund
aus der zehnten Märchenwelt
mit jeder Besonderheit
im Brief von gestern beschrieb.
Den Brief trug der Storch
aus dem fernen Nest hin.
Vielmehr aus Glück und
meiner Seelenerfüllungskräfte halber
bin ich froh im Garten
sowie dies Zauberlied,
das mein Freund in der
Ferne erwartet.
Ich harre auf das Zwergchen
von weither,
das in den Garten mit dem Wind
neue Iphigenielegende
mit den schönsten
Hoffnungsfünkchen trägt.
Iphigenie war ein Gast
im Garten vor den Ewigkeiten,
die in mir schlummern und
erwachen werden.
Sie hatte das Feuer
vom Apollostern mit sich,
der ihre Brust lichterloh
brennen ließ.
Ihr Körper war mit dem
Dianariemen umwoben,
wie das Herz meines Freundes,
das sagenumwoben ist.
Iphigenies Herzenssplitterberührung war
vom Chinasonnentempel her.
Iphigenie hat ihr Taurus
vergessen lassen,
sodass Griechenland
ihre neue Sage mit dem roten
Wein und mit den
Tempeltrümmern besang.
Die Zeusfratze im Gymnasialsaal
ist vielmehr schöner als vorher.
Die drei dunklen Könige
haben keinerlei Wunden mehr.
Das Naturschutzgebiet wurde grün
wie der Garten der Oma.
Die Berliner Straße ist voll
vom Sommerlächeln.
Die Kanne war ohne Blut
– die Kanne schwand hin,
sodass alle Trümmerliteratur
einen neuen Tempel aus Gold baut
- aus den Trümmersplittern aus Rhodos
und den Poseidonssplittern.
Ich finde Spuren der Zeiten
im grünen Omagarten.
Aber der Garten ist immens schön,
und er bleibt verwurzelt in
meinen schönsten Träumen.
Der einfache Garten der Oma
wird verinnerlicht,
wie der prächtigste Zaubergarten.
Hier findest du Lieder
und Magiespuren.
Hier kannst du deine Seelenkanne
mit dem Zaubersaft
einfach gut erfüllen.
Die Bäume sind doch schön
– schöner sind nur meine Herzenskräfte.
Im kleinen Garten wird
dein Erfüllungstraum groß.
Wenn deine Seele und
deine Herzensklüfte im Sonnenschein
eine redegrüne Ruhe finden wollen,
dann tritt bitte einfach ein.
Du findest die Iphigenietraumlegende
und eine Zwergchenspur
auf dem warmen Sand.
Gefühlte Gottestempeltrümmer
sind im Sandhaufen.
Hinzu findest du die kluge Eule,
die dass alles – dies Märchenwelt
im Herzen trägt.
Und wenn du nur es wünscht,
sendet die Eule sie in deine
kleine große Welt
– von Amerika bis Neuseeland,
vom Gegenpol im Norden,
über die dunkel-helle Sahara hinweg,
bis hin zu wilden
Sehnsuchtswindsanhaltstellen
auf den Südinseln.
Totale Träume strahlt die Eule
zum Zeusfeuer der Menschenzauberei
der Seele, wie wenn sie die
Sonne wäre.
Und im Sommerregen spürst du
diesen Zauber des Gartens.
Und manchmal in den Tröpfen
des Regens kann man
mancherlei kleine Omaglückstränen
in den Zwergesspuren finden,
die leise hernieder fallen.
So erzählt manchmal die Eule,
eben weil sie davon bezaubert ist.

Informationen zum Gedicht: Im Zaubergarten der Oma

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11.02.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Pawel Markiewicz) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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