Im Schraubengebälk

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Im Schraubengebälk


Was haben die sich früher für Mühe auferlegt,
Bis sich die Glocke im Turm klangvoll bewegt',
Bis die komplizierte Konstruktion verschraubt,
Wenn heute das ganze Gebälk nur verstaubt!

Im Kirchturm über den Dächern der Stadt,
Wo jede Feldermaus ihr Asyl gefunden hat,
Spürt man noch große Glaubensinbrunst
Aus früheren Zeiten – und die Technikkunst.

Man hat auf Stabilität und Schönheit gesetzt,
Niemals den Sinn für Ästhetisches verletzt,
Indem man die Holzstreben fest verschraubt,
So dass dies heut' noch unsere Sinne raubt.

Da waren wirklich große Meister am Werk,
Gemeinsam überwand man jeden Berg
An technischen Problemen seinerzeit,
Als man für Religionszugänge noch bereit.

Und schon beim ersten Glockenklang
Geht unser Blick an dieser Schönheit entlang,
Bildet ab Dreiklang und Balkenpracht,
Mit der ins Lot man den Glauben gebracht.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Im Schraubengebälk

51 mal gelesen
02.08.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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