Im Prater blühn wieder die Bäume ...
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Im Prater blühn wieder die Bäume ...
War ‘s Schicksal, Glück oder
am End’ doch nur ein Zufall,
dass sich der ritterliche „Alpenapollo“
in den Prater verirrte und
im Riesenrad das „Wiener
Nachtpfauenauge“ traf?
Jedenfalls gondelten beide
die halbe Nacht: kopfüber,
kopfunter, den Wolken
so ungeheuer nah,
und flatterten gen Morgen
als Liebespaar
ans Donauufer, zu ihrem Garten,
worin eine duftende Obstwiese lag.
„Ach, Reserle“, klagte der
fesche Alpenbub, als
beide im Kirschbaum hockten,
„das Leben fiele nur
halb so schwer,
wenn's dammisch saublöde
Verpuppen nicht wär.“
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