Im Kiefernhain
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Im Kiefernhain wächst eine Buche.
Tagtäglich wird sie ausgefragt:
Was sie denn eigentlich hier suche?
Doch was sie denkt, bleibt ungesagt.
Sie hüllt sich würdevoll in Schweigen.
Sogar die Blätter rascheln "stumm".
Sie will auch keinen Missmut zeigen,
bei diesen Fragen: Nach Warum?
Ein Vogel hat sie einst begraben.
Sie war gedacht als Winter-Fraß.
Dann konnte sie die Freiheit haben,
weil er den Futterplatz vergaß.
Erst wurzelte sie etwas tiefer,
und dann zum Licht und schon sehr bald
sah sie die allererste Kiefer.
Nun steht sie mittendrin im Wald.
Und eines Tages sprach die Buche:
Ich schätze, ihr begreift es kaum,
was ich an diesem Standort suche:
sind Heimat und ein Lebensraum.
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