Ignorieren

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Du willst mit dem Fortschritt gehen,
bewegst jedoch die Beine nicht,
Du kannst ständig Unheil sehen,
und öffnest Deine Augen nicht.

Du kannst täglich Schlechtes hören,
hältst stramm die Ohren verschlossen,
gerne möchtest du dich wehren,
doch du bist viel zu verdrossen.

Du lässt schlimme Worte krachen,
damit´s wie ein Aufstand erscheint,
und deine Lippen sie lachen,
obwohl dein Herz bitterlich weint.

Du schiebst die Wahrheit zur Seite,
unterdrückst den lauthalsen Schrei,
suchst lieber ganz schnell das Weite,
denkst brummig, es geht schon vorbei.

Du hörst und siehst dem Bösen zu,
würdest gern etwas monieren,
doch dir ist klar, zuerst kommst du,
dein Fazit lautet – ignorieren.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Ignorieren

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25.09.2016
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